Nikolaus Trajkovic

Straßenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1891    † 1944

 

Lebenslauf

Nikolaus Trajkovic wurde am 8.3.1891 in Zarkow/Belgrad geboren. Er war Straßenbahner und Schlosser in Wien. 1909 ging er nach Tirol und kehrte 1916 nach Wien zurück. 1920 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich an. Er war verheiratet.

Illegale Tätigkeiten für die KPÖ

1934 wurde Nikolaus Trajkovic Mitglied der KPÖ, und übte illegale Tätigkeiten aus.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 11. 5. 1943 wurde Nikolaus Trajkovic verhaftet und am 11. 2. 1944 gemeinsam mit Robert Gerber und Rudolf Preinerstorfer (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 26.4.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Schreiben seiner Witwe Anna Trajkovic (geb. 30. 5. 1892 Wien) an den Verband politischer Häftlinge

„Mein Mann wurde (…) justifiziert. Bei seiner Verhaftung wurde jede Gehaltszahlung sofort eingestellt. Der Gehalt bis 26. 4. 1944 wurde mir im Jahre 1945 nachbezahlt. Von 26. 4. 1944 bis Mai 1945 wurde weder Gehalt noch Pension bezahlt. Durch die Verhaftung meines Mannes und die Aufwendungen für die Verteidigungskosten ist mir ein Schaden von ca. 3000. – RM erwachsen. Ich war durch jedes Fehlen eines Einkommens seinerzeit genötigt, Wäsche, Kleidung und Wertgegenstände zu verkaufen um den obenerwähnten Betrag beschaffen zu können, auch musste ich fremde Hilfe in Anspruch nehmen.“

Denkmale, Gedenktafel

Sein Name steht auf dem Denkmal im ehemaligen Straßenbahn-Betriebsbahnhof Wien-Meidling (Wien 12, Edelsinnstraße 8); ebenso auf dem 1953 enthüllten Denkmal am Straßenbahn-Betriebsbahnhof Erdberg (Wien 3, Erdbergstraße 202); ebenso auf einer 1949 enthüllten Gedenktafel, Wien 12 (Edelsinnstaße 5).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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